Mit DBD zu BIM- und IFC-konformen Kosten- und Leistungsmodellen in 2016
04.01.2016
Das Bundeskabinett hat im Dezember 2015 den „Aktionsplan Großprojekte“ beschlossen, um „für mehr Kostensicherheit und Termintreue bei der Umsetzung großer Bauvorhaben zu sorgen“. Ein digitaler Weg dahin führt über das BIM, wobei damit „künftig fünfdimensional geplant wird“. Vom Inhalt her sind dies die drei geometrischen Dimensionen des gebauten Raumes plus Termine und Kosten. So findet das reale Bauen im Rahmen des räumlichen Bauteilgefüges statt und praktisch wird es mit der Ausführung von Bauleistungen erlebt. Dabei werden Bauprodukte über „Arbeiten jeder Art“ (VOB/A §1) in Bauteile verwandelt. Die Bauleistungen sind somit der Transmissionsriemen zwischen dem geometrischen 3-D-Modell und den Terminen sowie Kosten, weil sie Zeit für die Realisierung beanspruchen und mit Geld zu vergüten sind. Im baurechtlichen Sinne spiegelt 5-D-BIM den vertraglichen Kern von Leistungsgegenstand, Fristen und Vergütung wider. Dabei spielt die Beschreibung des Leistungsumfanges eine prägende Rolle. Das räumliche Geometriemodell ist selbst eine graphische Beschreibung. Es offenbart schon strukturierte Mengen-Gerüste. Mit der Vernetzung von Qualitäten werden im BIM-Prozess nach dem „Level of Detail“ (LOD) die Wert-Gerüste vom Groben zum Feinen komplettiert. So ist eine BIM-Leistungsbeschreibung Alles in Einem und mündet letztendlich in die Ausführung von Bauleistungen in Leistungsverzeichnissen. In dieser Metamorphose von Mengen-Wert-Gerüsten werden Fristen und Vergütungen aus BIM-konformen Kosten- und Leistungsmodellen abgeleitet. Die rationale Grundlage dafür ist eine baupraktische Ursache-Wirkungs-Kette. Bauwerke bestehen aus Bauteilen mit ihren Beziehungen und diese bedingen einzelne Teilleistungen, die wiederum Lohnstunden sowie Einzelkosten für Löhne, Stoffe, Geräte und Sonstiges verursachen. In dieser Kaskade lassen sich Kosten und Leistungen wandeln und aus verschiedenen Sichtweisen über Klassifikationen und Formulartechniken darstellen. Die Basis dafür bilden Standards, wie der softwareneutrale Datenaustausch des BIM-Modells mit IFC (ISO 16739), die modellbasierten STLB-Bau Teilleistungen sowie die DIN SPEC 91400 als BIM-Klassifikation nach STLB-Bau. Aus dem BIM-Modell folgen verursachungsgerecht die Kosten und Leistungen, die mit Dynamischen BauDaten „just in time“ berechnet werden. Aus STLB-Bau selbst wird eine BIM-Anwendung, die durch einen bauteilorientierten Einstieg mit den IFC-Objekten verkettet ist. Bauteileigenschaften werden so im gleichen Sinne benutzt und geometrisch verknüpft. Für STLB-Bau online wird in 2016 solch ein Zusatzmodul bereitstehen. Gleiches gilt für DBD-BIM. Dadurch werden Bauteile als BIM-Objekte IFC-konform mit STLB-Bau Rezepturen und Einzelkosten der Teilleistungen vernetzt. Damit ist eine modellbasierte Beschreibung der Leistung sowie eine BIM-Kalkulation für Planer und Ausführende möglich, indem BIM-konforme Software mittels DBD-BIM ihre Kosten- und Leistungsmodelle mit Inhalten aus STLB-Bau, DBD-BauPreise oder DBD-KostenAnsätze verknüpft. Zusätzlich bietet DBD-KostenKalkül ein bereits vorgefertigtes IFC-konformes Kosten- und Leistungsmodell. Darin werden aus einer IFC-Datei aufgegliederte Leistungen plus kalkulierte Baupreise auch als GAEB-Datei ermittelt. Zugleich können aus Zeichnungen und Bildern IFC-konform Kosten und Leistungen modelliert werden. Aus der Sicht von Kosten, Leistungen und Regeln der Technik verspricht DBD ein BIM-Jahr 2016 mit vielen Überraschungen. Dafür wünsche ich uns allen Gesundheit und ein friedliches Miteinander. In alter Frische
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Die grafische Baukalkulation hat eine große Zukunft - daran glaubt Klaus Schiller seit 20 Jahren. Er will aus Bildern Kostenberechnungen machen. Interview in bi BauMagazin
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