Wiederverwendbare Bauteile und RC-Baustoffe in STLB-Bau und DBD-BIM
01.07.2022
Am 20. Mai 2022 fasste der Bundesrat den Beschluss 139/22 zur „Stärkung des Einsatzes von wiederverwendbaren Baustoffen und Bauteilen sowie von Recycling-Baustoffen“. Hierzu soll „das Standardleistungsbuch für das Bauwesen, das bei Ausschreibungen im öffentlich-rechtlichen Bereich zu Grunde gelegt wird, primär gefördert werden“. Diesen Anspruch auf Nachhaltigkeit des Bauens haben die Facharbeitskreise des STLB-Bau schon lange erkannt und seit 2016 wird z. B. der RC-Beton als Standard verwendet. Mit der wissensbasierten Integration von Anforderungen an wiederaufbereitete (Recycling-) Stoffe und deren Verwendung nach der ATV DIN 18299 (VOB/ C) bietet der intelligente Textgenerator von STLB-Bau zuverlässige Leistungsbeschreibungen. So sind z. B. für die Massenbaustoffe im Straßen- und Tiefbau oder bei den Betonarbeiten die standardisierten rezyklierten Gesteinskörnungen nach der DIN 4226-101 im Textsystem verknüpft und mit den entsprechenden originalen DIN-Abschnitten über das Baunormenlexikon vernetzt. Die Wiederverwendung von Baustoffen und Bauteilen sowie die Verarbeitung von RC-Baustoffen erfolgt real in der Ausführung von Bauleistungen. Nach VOB/A §1 sind dies „Arbeiten jeder Art, durch die eine bauliche Anlage hergestellt, instandgehalten, geändert oder beseitigt wird“. Daher wird im STLB-Bau für das Ausschreiben von Abbrucharbeiten z. B. das „Sammeln, Sortieren und Lagern zur Wiederverwendung“ definiert. In den 77 Leistungsbereichen werden stetig Nachhaltigkeitsaspekte eingepflegt und ergänzt. Die Eigenschaften der Nachhaltigkeit sind über die Bauleistungen mit den Bauteilen zu verknüpfen. Zur digitalen Integration in die Prozesse von Planen, Bauen und Betreiben gibt es für die standardisierten Leistungsbeschreibungen die BIM-Klassifikation nach STLB-Bau. Dadurch können z. B. die in STLB-Bau konkretisierten RC-Baustoffe mit den BIM-Bauteilen nach dem offenen IFC-Standard vernetzt werden. Dies ist im Zusammenspiel mit den DIN-Normen in der DIN-BIM Cloud von www.DIN-Bauportal.de deutlich sichtbar. Die in STLB-Bau definierten wiederverwendbaren Bauteile und RC-Baustoffe können mit DBD-BIM in der Gesamtheit der BIM-Prozesse vom Abbruch bis zum Neubau benutzt werden. Dabei lassen sich die Eigenschaften der Nachhaltigkeit direkt mit dem BIM-Modell verknüpfen und sind mit einem DBD-BIMKey datensynchron austauschbar. Im Modus eines „ DBD-BIM Handover “ erfolgt ein softwareintegrierter Datenaustausch, der über eine API in folgenden Ausbaustufen software- und prozessübergreifend praktisch funktioniert: Seit 2015: Per IFC-Datei als neutrales Bauwerksmodell mit DBD-BIMKey Seit 2017: Per BIM-LV-Container als verlinktes IFC-Bauwerksmodell mit DBD-BIMKey und GAEB-Leistungsverzeichnis mit STLB-Bau Schlüssel Seit 2022: Per Cloudsync als Funktion, wobei das verlinkte Bauwerksmodell mit DBD-BIMKey und STLB-Bau Schlüssel in einer Cloud synchronisiert wird Analog dem Kreislaufwirtschaftsgesetz von 2012 und den ergänzenden Verordnungen sowie laut VHB-Bund: „Leitfaden für Ausschreibung und Vergabe zur Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Bau- und Abbruchabfällen sowie Baustellenabfällen“ von 2017 wurden die entsprechenden Sachverhalte in die Leistungsbeschreibungen von STLB-Bau eingepflegt. In den künftigen Aktualisierungen von STLB-Bau und DBD-BIM wird die Nachhaltigkeit für das Planen, Bauen und Betreiben eine zentrale Rolle spielen. In alter Frische
Weiterführende Fachinformationen:ATV DIN 18299, Ausschreibung, Bauen, Baunormenlexikon, Bauwerksmodell, Betreiben, BIM-Bauteile, BIM-Key, BIM-Klassifikation nach STLB-Bau, BIM-LV-Container, BIM-Prozess, Cloudsync, Datenaustausch, DBD BIM, DBD-BIM Handover, DIN Bauportal, DIN BIM Cloud, GAEB, IFC, Kreislaufwirtschaftsgesetz, Leistungsbeschreibung, Leistungsverzeichnis, Nachhaltigkeit, Planen, RC-Baustoffe, RC-Beton, Recycling-Baustoffe, STLB-Bau, STLB-Bau Schlüssel, Vergabe, VOB/C, wiederverwendbare Baustoffe, wiederverwendbare Bauteile
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Die grafische Baukalkulation hat eine große Zukunft - daran glaubt Klaus Schiller seit 20 Jahren. Er will aus Bildern Kostenberechnungen machen. Interview in bi BauMagazin
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