Die praktische Baukalkulation auf Basis von digitalen 3D-Bauwerksmodellen
02.01.2023
Das Kalkulieren dient der Berechnung der Kosten für einen Leistungsgegenstand. Sei es für ein Bauwerk, von baulichen Maßnahmen oder für Teilleistungen eines Bauauftrages. In der Praxis erfolgt dies auf Basis unterschiedlicher Anforderungen und Ausgangsinformationen: - Inaugenscheinnahme mit örtlichem Aufmaß sowie vorhandenen Bauplänen
- Ausschreibungen mit Leistungsverzeichnis oder -programm plus 2D-Zeichnungen
- Leistungsbeschreibung mit digitalen 3D-Bauwerksmodellen nach BIM-Methode
Das gebräuchlichste Modell für die praktische Baukalkulation ist das Leistungsverzeichnis, worin der Leistungsgegenstand in Teilleistungen aufgegliedert wird. Es ist ein tabellarisches Modell mit Leistungsmengen und -beschreibungen, welches sich mit dem digitalen 3D-Bauwerksmodell elegant verknüpfen lässt. Im Blog vom 1.3.2010 „Die modellbasierte Ermittlung von Mengen und Kosten revolutioniert die Kalkulation“ formulierte ich hierzu: „Bauwerke bestehen aus Bauteilen und diese verursachen Teilleistungen sowie Einzelkosten (EKT) für Löhne, Stoffe, Geräte und Sonstiges. Somit haben Mengen einen Charakter. Funktionale Bauwerksmengen wie z. B. m² Wohnfläche. Konstruktive Bauteilmengen wie m² Deckenbelag. Leistungsmengen als Soll/Ist-Positionen in Form von Ausschreibungs-, Ausführungs- oder Abrechnungsmengen nach VOB. Bedarfsmengen für die einzelnen Kostenarten, wie Baustoffe in Stück Ziegel je m² Wand oder die dafür nötigen Lohnstunden.“ Aus dem geometrischen Gebilde eines digitalen Bauwerksmodells sind die Bauwerks- und Bauteilmengen direkt berechenbar. Über kalkulatorische Rezepturen lassen sich daraus die Leistungs- und Bedarfsmengen indirekt entschlüsseln. Der Zaubercode liegt dafür in den „Bauteilen und deren Beziehungen“ mit der Verknüpfung von Bauleistungen auf der Basis von standardisierten Eigenschaften und Klassifikationen nach der DIN BIM Cloud. Für die Baukalkulation von BIM-Modellen bietet sich dafür der IFC-Datenaustausch an. 3D-Bauwerksmodelle werden durch CAD/BIM-Autorensysteme erstellt und im Ergebnis kann softwareübergreifend ein BIM-Modell als IFC-Datei digital ausgetauscht werden. Dieses IFC-Modell enthält primär 3D-Geometrien und Beschreibungen, die als Ausgangsinformationen für eine modellbasierte Baukalkulation noch einer baukonkreten Aufbereitung bedürfen. So sind die geometrisch verorteten Punkte, Linien, Flächen und Volumen im IFC-Modell noch baufachlich ergänzend zu beschreiben. Mit DBD-BIM ist dies universell möglich. Unabhängig von der Softwarelandschaft der Anwender bieten wir ab April 2023 dafür ein flexibel konfigurierbares DBD-Connect an. Das Grundmodul kann IFC-Dateien einlesen und diese mit IFC-klassifizierten Eigenschaften von Bauteilen und Bauleistungen nach der DIN BIM Cloud ergänzen. Dies erfolgt mit DBD-BIM, womit auch Leistungen konform zum STLB-Bau und Kosten nach der DIN 276 ermittelt werden. Das für die BIM-Kalkulation qualifizierte IFC-Modell von Bauwerken ist im Grundmodul als IFC-Datei exportierbar. Zusätzlich wird auch eine LV-Vorlage als GAEB-Datei erzeugt, die sich mit den Texten von STLB-Bau vervollständigen lässt und bepreiste LVs generiert. Zu guter Letzt wird das 3D-Bauwerksmodell nach IFC und das Leistungsverzeichnis nach GAEB miteinander verlinkt und kann als BIM-LV-Container exportiert werden. In optionalen Aufbaumodulen von DBD-Connect sind ab April 2023 neben den DBD-BIM Daten auch nutzerspezifische Datenelemente und AIA-Informationsanforderungen bearbeitbar. Kalkulieren Sie wohl mit Dynamischen BauDaten das digitale 3D-Bauwerksmodell nach IFC. DBD-Connect und DBD-BIM verbinden das IFC-Modell mit der praktischen Baukalkulation. In alter Frische
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Die grafische Baukalkulation hat eine große Zukunft - daran glaubt Klaus Schiller seit 20 Jahren. Er will aus Bildern Kostenberechnungen machen. Interview in bi BauMagazin
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