Die marktsimulierte Kostenkalkulation von Baupreisen für Bauleistungen
01.06.2023
Der marktwirtschaftliche Baupreis ist stets ein durch die Vertragsparteien vereinbarter Baupreis. Denn per Gesetz festgeschriebene Baupreise sind dem freien Wettbewerb mit freier Preisbildung fremd. Die Baupreise widerspiegeln live die finanziellen Beziehungen zwischen Menschen, die als natürliche oder juristische Personen im Baugeschehen handeln. Daher werden Baupreise ermittelt, angeboten und daraufhin verhandelt bzw. vergeben. Ein Blick in Vergabepreise bisheriger Bauvorhaben hilft, wobei man mit statistischen Indizes ein Preisgefühl aus einer linear hochgerechneten Vergangenheit erhält. Die Bauwelt ist aber nicht linear. Das kommende Baugeschehen ist dynamisch. Die Baumaßnahmen sind schon vom Standort und der Leistungsbeschreibung her sehr variabel. Die Löhne verändern sich anders als die Material- oder Energiekosten. Gesetzliche Regelungen und die Witterung prägen ebenso die Kosten und Preise. Zur Orientierung und zum Vergleich ähnlicher Bauleistungen ist eine auftragsbezogene und kostengerechte Kalkulation sehr sinnvoll. Der marktwirtschaftliche Baupreis ist keine Konstante, sondern eine veränderliche Größe, die es den Umständen entsprechend zu Finden und zu Verstehen gilt. Abhängig von den Bauleistungen sind die Baupreise durch die Variabilität der Kosten und Marktlage bedingt. Die Baupreise sind das Ergebnis einer geistigen Arbeit. Intuitiv durch den Vergleich mit Erfahrungspreisen und rational durch das verursachungsgerechte Vorausberechnen mit Kalkulationsansätzen und deren Anpassung in einer modellbasierten Baupreiskalkulation. Mit der Digitalisierung im Bauwesen wird ein marktsimuliertes Kalkulieren von Baupreisen maschinell beschleunigt. Seit 2004 wird dieser Ansatz in dem intelligenten System von baupreislexikon.de praktiziert. Per Merkmale und deren Ausprägungen widerspiegeln auswählbare Bauleistungen die Vielfalt der Eigenschaften. Diese sind mit detaillierten Mengen- und Wert-Ansätzen für Löhne, Stoffe, Geräte und Sonstige verknüpft. Ändern sich die Eigenschaften der Bauleistungen so ändern sich die Einzelkosten im Detail. Damit werden aufgegliederte Baupreise schnell für vergleichbare Bauleistungen gefunden. Über regionale Einstellungen erfolgt eine Marktsimulation für die Wertansätze, wie z. B. von realen Kalkulationslöhnen und den örtlich geprägten Umlagen auf die Einzelkosten. In der Auflistung der Mengen und Werte für die Einzelkosten sowie den zugehörigen Umlagen für den Deckungsbeitrag ergibt sich ein erklärbarer Überblick zu den Baupreisbestandteilen. Diese Art einer neutral simulierten Baukalkulation ist eine wunderbare Orientierungshilfe. Vergleichen setzt Denken in Bewegung. Bei Baupreisen sollte man aber nicht „Äpfel mit Birnen vergleichen“. Baupreise sind dann wirklich vergleichbar, wenn die Bauleistungen analog beschrieben sowie die vertraglichen, zeitlichen und räumlichen Umstände ähnlich sind. Eine Hilfestellung bietet hierzu das digitale Baupreislexikon. Mit variablen Parametern werden konforme Bauleistungen nachgebildet und hierzu die Baupreise aktuell und regional über die Einzelkosten und Zuschläge sachlich kalkuliert und transparent aufgefächert. Damit wird ein baukonkretes Zahlengefühl vermittelt und wie folgt strukturell aufgeklärt: - Beschreibungsparameter mit einer großen Auswahl von baulogischen Eigenschaften
- Baupreisbewertung durch Vernetzung der Mengen- und Wertansätze mit Umlagen
- Baupreisanalyse durch Zerlegung der Baupreisanteile nach EFB 223 und Urkalkulation
Mit eigenen Erfahrungen kombiniert sind die Baupreisbestandteile individuell anpassbar, wobei die interaktive Nutzung der strukturierten Baupreise weiterhin befördert wird. In alter Frische
Weiterführende Fachinformationen:AGK, allgemeine Geschäftskosten, Ausprägungen, Baukalkulation, Bauleistungen, Baupreisanalyse, Baupreisanteile, Baupreisbewertung, Baupreise, Baupreislexikon, Baustellengemeinkosten, Beschreibungsparameter, BGK, Deckungsbeitrag, EFB 223, Eigenschaften, Einzelkosten, Energiekosten, Erfahrungspreise, Geräte, Kalkulationsansätze, Kosten, Leistungsbeschreibung, Löhne, Marktpreis, marktsimulierte Kostenkalkulation, Materialkosten, Mengen-Wert-Gerüste, Merkmale, modellbasierte Preiskalkulation, Stoffe, Umlagen, Urkalkulation, Vergabepreise, Wagnis und Gewinn, Zuschläge
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Die grafische Baukalkulation hat eine große Zukunft - daran glaubt Klaus Schiller seit 20 Jahren. Er will aus Bildern Kostenberechnungen machen. Interview in bi BauMagazin
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