BIM und Leistungsverzeichnis (LV) gehören zusammen. Sie bilden im "virtuellen und realen Bauen" eine Einheit. Aus der Beschreibung des räumlichen Bauteilgefüges (BIM) leiten sich die Beschreibungen der Bauleistungen ab. Und nach VOB/A §1 gilt: "Bauleistungen sind Arbeiten jeder Art, durch die eine bauliche Anlage hergestellt, instand gehalten, geändert oder beseitigt wird." Das gedankliche Arbeiten im Modell der baulichen Anlage mit ihren Raum- und Bauteileigenschaften enthält vielfache Verknüpfungen zu den in den Räumen und an den Bauteilen auszuführenden Bauleistungen in der Wirklichkeit.
Die raumbildenden Bauteile mit ihren Eigenschaften prägen die Planung und Bauausführung zugleich. Sie sind der Schlüssel für den Zutritt in das modellbasierte integrierte Arbeiten. Sie zu standardisieren und mit den Datenaustausch der am Bau Beteiligten zu verlinken ist ein Gebot der Stunde. Dafür stehen schon zwei standardisierte Verfahren zur Verfügung. Zum einen der raum- und bauteilorientierte BIM-Datenaustausch nach der internationalen Norm ISO 16739 (IFC). Zum anderen der leistungsorientierte deutsche GAEB-Datenaustausch.
Beide Austauschformate bieten von der Syntax her einen geordneten Zugang zu den Datenstrukturen. Belebt wird aber der Datenaustausch durch seine Inhalte, die von innen über die Eigenschaften der Bauteile kommen. Sie bilden die semantischen Schnittmengen zwischen dem räumlichen Bauteilgefüge und den Positionen im Leistungsverzeichnis. Von beiden Seiten kommend, bietet die "DIN SPEC 91400 - BIM-Klassifikation nach STLB-Bau" eine standardisierte Basis. Diese Spezifikation wurde am 18.11.2014 im DIN-Abschluss-Workshop einvernehmlich verabschiedet und wird ab Januar 2015 durch DIN veröffentlicht.
Geschrieben in der Metasprache von IFC werden Bauteile gruppiert und mit Merkmalen und Ausprägungen eineindeutig durch GUID-Verschlüsselung definiert. Diese "BIM-Klassifikation nach STLB-Bau" ist sehr nützlich, weil die Eigenschaften der Bauteile beim modellbasierten Arbeiten im räumlichen Bauteilgefüge und bei der modellbasierten Leistungsbeschreibung mit STLB-Bau im gleichen Sinne benutzt werden. Hier "wächst zusammen, was zusammen gehört". Mit der DIN SPEC 91400 eröffnen sich Wege zu integrierten BIM-Lösungen.
Denn es kommt auf die praktische Anwendung der "BIM-Klassifikation nach STLB-Bau" an. Einerseits in den zahlreichen BIM-Applikationen und andererseits im STLB-Bau selbst. Ein effektiver Weg für BIM-Software ist DBD-BIM mit konfektionierter DIN SPEC 91400 in Form einer Online-Schnittstelle als webbasierte integrierte Daten. Diese Online-API ermöglicht die nahtlose Vernetzung von DBD-BIM in die BIM-Software. Unter http://api.dbd-online.de steht die zutreffende Online-Unterstützung zur Verfügung. Die erste DBD-BIM Integration ist über ein Autodesk Revit® Plug-In nutzbar. Dies wird auf der Veranstaltung "BIM einfach machen" mit DIN SPEC 91400 Normen und Standards auf der BAU 2015 am 20. Januar vorgestellt. BIM-Daten werden im IFC-Modell ausgetauscht. LV-Daten dagegen im GAEB-Modell. Sollen beide zusammengehören, muss man beide verlinken. Dieser Multimodellansatz ermöglicht einen bauwerks- und leistungsintegrierten Datenaustausch. In DBD-BIM werden wir das räumliche Bauteilgefüge mit den einzelnen Teilleistungen für den Datenaustausch verlinken. Dies erfolgt automatisch, d.h. datengesteuert mit modellbasierten BauDaten. In der Praxis sind das Abertausende verlinkte Inhalte für Bauteile, Leistungen und Kosten.
In alter Frische