Das Kostenmanagement am Bau ist durch vielfältige Kostensituationen geprägt. „Welche Baukosten entstehen?“, schließt stets die Frage ein: „Wofür sind die Baupreise zu zahlen?“. Mit der Leistungsdefinition wird der Bezugsrahmen für die Kosten bestimmt. Eine flexible Bezugsgröße sind Kostenelemente. Dabei werden raum- oder bauteilbezogen die Kosten nach der Herkunft von Kostenarten für Leistungen gruppiert und zusammengefasst. Über kombinierbare Eigenschaften der Räume und Bauteile finden so verursachungsgerecht Kosten- und Leistungsrezepturen mittels Dynamischer BauDaten ihre Anwendung.
Die Elementmethode ist eine in der Praxis anerkannte Methode. Sie ermöglicht eine nach Teilleistungen aufgegliederte Kostenberechnung für die Kostengruppen der DIN 276. Dies erfolgte zumeist über sogenannte „Grob-Leistungsverzeichnisse“ und orientierte sich an den Bauteilen oder Raumbüchern. Dabei werden schnell verfeinerte Aussagen möglich, wobei projektindividuelle Anpassungen bezüglich der Bauwerksgeometrie und den Eigenschaften der Bauteile mit ihren Beziehungen untereinander eine ständige Herausforderung sind.
Ein Gebot der Kostensicherheit ist die Vollständigkeit und eine verlässliche Transparenz. Dafür helfen die Kostenelemente als leistungsbezogene Bemessungseinheiten mit vielen Bezugsmengen. Aber die bauwerkskonkrete Vielfalt hat es in sich. Daher verfügen DBD-KostenElemente über 10.000 justierbare Bauteile mit differenzierten Leistungs-, Preis- und Mengenanteilen. Diese liefern für Hochbau, Tiefbau, Freianlagen und technische Gebäudeausrüstung bauteilbezogene Leistungspositionen nach DIN 276 und STLB-Bau für Millionen von denkbaren Kombinationen der Kostenelemente. Diese lassen sich einfach in die AVA-Software übernehmen und sind mit regional gegliederten Baupreisen für Löhne, Stoffe, Geräte und Sonstige Kosten zur schnellen Kostenermittlung nutzbar. Mit der modellbasierten Arbeit von BIM wachsen die Ansprüche an die Kostenelemente entsprechend dem digitalen Modell und dem Level of Detail (LOD) vom Groben bis zum Feinen. Eine spezielle Herausforderung ist die Synchronisation mit dem Bauwerksmodell in einer BIM-Plattform. Ändert sich etwas am räumlichen Bauteilgefüge, so verändern sich auch die Kosten und Leistungen. Zwischen den Raum- und Bauteileigenschaften im digitalen Geometriemodell sowie den damit verknüpften Kostenelementen ist eine Datenintegration erforderlich. Für solch ein Bindeglied zwischen dem Bauwerk und den Bauleistungen steht die DIN SPEC 91400 - BIM-Klassifikation nach STLB zur Verfügung. Und mit DBD-BIM gibt es dafür eine webbasierte Anwendung kompatibel zu DIN 276, IFC und STLB-Bau. DBD-BIM sind BIM-orientierte Kostenelemente mit Dynamischen BauDaten. Sie sind über eine Online-API in BIM-, AVA- oder Kalkulationssoftware integrierbar. Mit DBD-BIM lassen sich einerseits Räume und Bauteile in einem digitalen Bauwerksmodell beschreiben und andererseits stellen sie für die BIM-Objekte Leistungsrezepturen und Kosten im Kontext von DIN-Normen und VDI-Richtlinien zur Verfügung. Mit DBD-BIM kann der Anwender vorwärts und rückwärts rechnen, sprich die Bauteile und ihre Beziehungen lassen sich logisch mit den Bauleistungen und Kosten verknüpfen und abwandeln.
Das Vorwärtsrechnen steht für die sequentielle Auswahl von kombinierbaren Eigenschaften zum Generieren von Kostenelementen. Das Rückwärtsrechnen nutzt bereits auskombinierte Kostenelemente in Form von dynamischen Mustervorlagen. Solche werden von DBD-BIM demnächst mitgeliefert und können vom Nutzer als projektspezifische Favoriten oder in Form von Bürostandards abgelegt werden. Mit DBD-BIM können so aus dem BIM-Bauwerksmodell Ausschreibungs-LV und DIN 276-Kosten erzeugt oder Angebotspreise kalkuliert werden.
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