Gebäude haben zwei Gesichter. Der Eine sieht die Räume und der Andere die Bauteile. Ein räumliches Bauteilgefüge wie eine Doppelhelix. Abgeleitet aus der „Dualität von Raum und Hülle“. Beide bilden das Ganze. Und die Hülle ist ein Beziehungsgeflecht aus Bauteilen mit deren Mengen und Eigenschaften. Sie bilden den räumlichen 3D-Rahmen. Räume und Bauteile sind ineinander verwoben.
Mit der BIM-Methode lassen sich Bauwerke mit Informationen Modellieren. Die Information steht im Mittelpunkt von BIM in einer dualen Erscheinung à la „Gegeben und Gesucht“. Die ursprünglichen raum- und bauteilkonkreten Daten sind die Quelle. Daraus schlussfolgert sich in Kettenreaktionen der Wissensfluss für die interdisziplinären Fachanwendungen. Somit steigt der Mehrwert des Gebäudemodelles in dem Maße, wie die Bauteileigenschaften vom Inhalt her gleichgesinnt klassifiziert sind.
Die Zusammenarbeit bei BIM erfolgt über den modellbasierten Datenaustausch. Raum- und bauteilbezogen in Form einer IFC-Datei. Gegenwärtig offenbart der IFC-Datenaustausch noch praktische Schwächen. Es mangelt nicht an ausgeklügelten Softwarelösungen. Grund ist vielmehr die allgemeine Modellstruktur, die mangels Standards meist mit freien Texten gefüllt wird. Jeder versteht etwas anderes. Real gibt es mehr Syntax als Semantik. Deshalb ist das Modell mit klassifizierten Bauteileigenschaften zu füllen. Dann ermöglichen prüfbare Qualitäten einen IFC-Check. Der Datenaustausch muss bestimmte Anforderungen erfüllen.
Auch bei BIM kommt der Inhalt von Innen. Das 3D-räumliche Bauteilgefüge lässt sich über die klassifizierten Bauteileigenschaften mit Bauleistungen, Bau- und Nutzungskosten, ökologischen Daten etc. vernetzen. Und dies nennt man dann 4D-, 5D- oder 6D-BIM. Dabei bietet es sich förmlich an, das modellbasierte BIM mit den modellbasierten Bauleistungen von STLB-Bau über die Bauteileigenschaften zu verknüpfen.
Die Zeit ist reif für ein „BIM einfach machen“. Deshalb haben sich buildingSMART, CAFM-RING, ZDB, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, Dr. Schiller & Partner GmbH sowie f:data GmbH entschlossen, eine BIM-Klassifikation nach STLB-Bau als öffentlich verfügbare DIN-Spezifikation zu erstellen. Die nutzbare DIN SPEC 91400 wird ab September 2014 kostenlos zur Verfügung gestellt. Faktisch als IFC-Klassifikation in Form einer ifcXML-Datei. Diese klassifizierten Spezialitäten sind ein bausemantisches Ordnungssystem. Eine Basis für die Integration von Daten. Sie fördern das interaktive Arbeiten über den IFC-Datenaustausch in der Softwarelandschaft von Planen, Bauen und Betreiben. Diese ifcXML-Datei wird jährlich gepflegt und kann von jeder Offline- und Online-Anwendung über den internationalen IFC-Standard benutzt werden. Es gibt viele Nutzungsmöglichkeiten der DIN SPEC 91400. Auf der Basis dieser BIM-Klassifikation nach STLB-Bau stellen wir zusätzlich eine DBD-BIM Online Schnittstellenapplikation für alle am Bau Beteiligten zur Verfügung. Darin erfolgt eine Vernetzung von baufachlichen Inhalten. Diese webbasierten integrierten Daten erlauben ein hohes Niveau von praktischen BIM-Anwendungen.
Die BIM-Klassifikation nach STLB-Bau für den IFC-Datenaustausch vernetzt nationales und internationales Wissen. Damit wollen wir über klassifizierte Inhalte „BIM einfach machen“.
In alter Frische