Der BIM-Datenaustausch findet zustands- und prozessbezogen statt
01.10.2023
Das digitale Planen, Bauen und Betreiben erfolgt im Lebenszyklus der Bauwerke. Mit dem „Digitalen-Zwillings-Konzept“ nach der BIM-Methode wird hierzu fortlaufend eine fachlich effiziente Kommunikation erzielt, indem Informationen zum realen Bauwerk über das digitale Bauwerksmodell ausgetauscht werden. Anwendungsübergreifend geschieht dies über den openBIM-Standard mit IFC-Modellen als Informationsträger. Der Datenaustausch erfolgt für eine Vielfalt konkreter BIM-Anwendungsfälle, womit Arbeitsprozesse digitalisiert werden. Der BIM-Datenaustausch hat es aufgrund der komplexen Zusammenhänge in sich. So gibt es proprietäre und standardisierte Schnittstellen, die ihre Vor- und Nachteile haben. Daher spielt das Argument der Interoperabilität im Sinne des Zusammenspiels von BIM-Anwendern mit Software unterschiedlicher Hersteller die entscheidende Rolle. Durch die mehrstufigen Systemstrukturen von Bauwerken, Bauteilen und Bauleistungen bedingt, erlebt man in den Arbeitsprozessen ein scheinbares „Verstreut Sein“ von Informationen. Zusammenhängend gilt es, diese für die BIM-Anwendungsfälle zu ordnen und softwareübergreifend zu nutzen. Der BIM-Prozess ist eine Veränderung von Zuständen und der BIM-Datenaustausch erfolgt kombinierbar für die auszuführenden BIM-Anwendungsfälle zustands- und prozessbezogen: - über Daten- oder Programmierschnittstellen (API)
- cloud-synchron über integrierte Webportale
- über BIM-Modelle im Ganzen und im Detail mit „DBD-BIM Handover“
Bedeutsame Zustände im BIM-Prozess sind oft auch rechtlich geprägte Leistungsziele beim Planen, Bauen und Betreiben, wie z. B. die abrechenbaren Leistungsphasen nach HOAI, die Datenaustauschphasen nach GAEB oder ein Immobilienverkauf sowie Betreiberwechsel. Der BIM-Datenaustausch im Detail ist bei arbeitsteiligen BIM-Aufgaben erforderlich, wo an verschiedenen Arbeitsplätzen mit unterschiedlicher Software gleiche BIM-Projekte bearbeitet werden. Hierzu können die Projektbeteiligten mit dem „DBD-BIM Handover per CloudSync“ ohne Datenverlust über Austauschphasen zusammenarbeiten. Dies erfolgt dank der API von DBD-BIM und einer eineindeutigen Codierung mit dem DBD-BIMKey als „Rundum-sorglos-Schlüssel“, womit komplexe Strukturen einfach übertragen werden. Zudem überträgt DBD-BIM im openBIM-Standard die einzelnen IDs und schreibt sie offen in die IFC-Datei. So werden Strukturen von GUIDs, wie in der DIN BIM Cloud veröffentlicht, autonom benutzbar. Der BIM-Datenaustausch im Ganzen kann diskret für einen verbindlichen Zustand oder stetig im fortlaufenden zusammenhängenden Arbeitsprozess erfolgen. Eine besondere Form des zustandsbezogenen BIM-Datenaustausches bietet die Multimodellmethode. Hierbei wird das IFC-Modell mit Modellen für konkrete Anwendungsfälle verlinkt und dateibasiert erfolgt ein verlinkter BIM-Datenaustausch über die Containertechnologie. Dies findet z. B. nach der Norm DIN 18290-2 als BIM-LV-, BIM-Kosten- oder BIM-Abrechnungscontainer statt. Im BIM-Prozess kann das ganze Bauwerksinformationsmodell mit „DBD-BIM Handover“ im Detail bearbeitet werden, um es dann qualifiziert per IFC-Datei nach DIN EN ISO 16739-1 z. B. zwischen den CAD-Planungs-, AVA- und Kalkulationsprozessen auszutauschen. Noch wirksamer ist der übergreifende Verbund der einzelnen Verfahren zum BIM-Datenaustausch. DBD-Connect verbindet z. B. das IFC-Modell mit dem „DBD-BIM Handover per CloudSync“ und kann zustandsbezogen BIM-Container, IFC-Dateien, GAEB-LVs etc. austauschen. Mit dem integrierten Webportal 365bau werden IFC-Modelle prozessbezogen z. B. in nextbau bei einer gleitenden Kostenermittlung und interaktiven Bauauftragsrechnung benutzt. In alter Frische
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Die grafische Baukalkulation hat eine große Zukunft - daran glaubt Klaus Schiller seit 20 Jahren. Er will aus Bildern Kostenberechnungen machen. Interview in bi BauMagazin
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