DBD-BIM vernetzt eLCA-Klassifikation für Ökobilanzen und IFC-Modell
01.07.2024
Die Bauwerke in ihrem Lebenszyklus zu bewerten, ist ein hoher Anspruch. Dies kann aus der Sicht unterschiedlicher Wertkategorien erfolgen. Sei es über Geld in Form von einmaligem und laufendem Aufwand oder über ökologische Äquivalente, wie CO₂, SO₂, MJ usw. Für die Analyse der Lebenszyklusphasen (LCA) bieten sich die Primärinformationen der vom BBSR nutzbaren Baustoff-Datenbanken Ökobau.dat in den Versionen ab 2009 an. Mit eLCA werden dafür in www.bauteileditor.de ausformulierte Bauteilvorlagen angeboten. Der eLCA-Bauteilkatalog beinhaltet eine externe eLCA-Klassifikation zur elektronischen Identifizierung (ID). Die maschinenlesbare eLCA-Klassifikation wird mit DBD-BIM verknüpft. Dies steht allen Anwendern ab der Version 2024-10 zur Verfügung. Die Bauteilvorlagen für Ökobilanzen nach eLCA und Ökobau.dat werden im Bereich „Mustervorlagen öffentliche Verwaltungen“ hinterlegt. DBD-BIM bildet einige Bauteilvorlagen nach eLCA bereits jetzt als Pilotprojekt ab und übergibt die Bauteilvorlagen per API an die Anwendungssoftware. Die in eLCA erfassten Bauteilvorlagen sind beispielhaft ausgewählte Konstruktionen, die man als Favoriten sehen kann. Die ökologischen Äquivalente dazu sind Durchschnittswerte, die zur Orientierung dienen. Durch die Strukturierung der Bauteilvorlagen nach Baustoffen wird ein Überblick zu den ausgewählten Baustoffen und zu ihren ökologischen Werten sichtbar. Dabei wird deutlich, dass die Bauteilvorlagen vor jeder Verwendung zu prüfen sowie anzupassen sind. Ändern sich Parameter, so ändern sich die ökologischen Äquivalente. Die eLCA-Bauteilvorlagen sind mit den Kostengruppen der DIN 276 kompatibel. Über die DBD-BIM Mustervorlagen sind die beispielhaften eLCA-Bauteile auch mit IFC und anderen Klassifikationen verkettet und mit DBD-BIM abwandelbar. So können aus Autorensystemen mit integriertem DBD-BIM über eine CSV-Datei (Excel) die eLCA-IDs mit den zugeordneten KG nach DIN 276, den Bauteilbezeichnungen und -mengen exportiert werden. Mit dem Import dieser Excel-Datei erkennt eLCA automatisch die Bauteilgruppen anhand der IDs für eine direkte Auswertung. Verknüpft mit der Ökobau.dat werden die Ökowerte summiert. Eine Aufsummierung ist noch keine Bilanz, da die Bilanz als zweiseitige „Waage“ wirkt. Die Ökobilanz hat ein duales Wesen. Die DIN EN ISO 14040: Definition des Begriffs „Ökobilanz“ versteht darin eine „Zusammenstellung und Beurteilung der Input- und Outputflüsse und der potenziellen Umweltwirkungen eines Produktsystems im Verlauf seines Lebensweges“. Diese guten Formulierungen sind theoretisch-abstrakt und es fehlt noch eine konkrete Pragmatik. Zur digitalen Ermittlung von Ökobilanzen reichen einseitige Zusammenstellungen mehrerer Wertkategorien (CO₂, SO₂, MJ usw.) im Sinne von verständlichen Auswertungen nicht aus. Eine Bilanz ist eine „vergleichende Gegenüberstellung von Wertkategorien“, wobei für jede einzelne Wertkategorie (z. B. CO₂) duale Formulartechniken mit ihren strukturierten Inhalten gegenübergestellt werden. Dabei geht es um das Woher und Wofür mit gleichen Summen. Praktische Vorbilder hierfür sind finanzielle Bilanzen mit Kapitalverwendung-Wofür und Kapitalherkunft-Woher oder die Angebotsbilanz mit Baupreisverwendung (bepreistes LV-Wofür) und Baupreisherkunft (Kalkulationsschema-Woher). In Analogien sind CO₂- oder SO₂-Bilanzen zu verstehen. Der Einstieg von DBD in das Feld der Ökobilanzen erfolgt mit den Mustervorlagen in DBD-BIM, womit die Ökowerte aus eLCA auch im IFC-Modell landen. In alter Frische
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01.07.2024
DBD-BIM vernetzt eLCA-Klassifikation für Ökobilanzen und IFC-Modell
Die grafische Baukalkulation hat eine große Zukunft - daran glaubt Klaus Schiller seit 20 Jahren. Er will aus Bildern Kostenberechnungen machen. Interview in bi BauMagazin
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