Ohne Energie wäre Nichts. Sie ist die „Tatkraft“ und der Treibstoff für alle Vorgänge in unserer Welt. Von der lebendigen Zelle bis zum Universum. Energie lässt sich weder schaffen noch vernichten. Sie kann nur umgewandelt werden. Von der einen Form in viele weitere. Die Energie ist dann nicht weg. Sie ist nur woanders. Analog verhalten sich Wasser oder Geld. Und die Energieverwandlung ist der springende Punkt für ein intelligentes Bauen.
Ein Gebäude sollte mit wenig Energie auskommen und diese intensiv nutzen. Noch besser ist „ungenutzte Energien zu ernten“ und Abwärme nicht verpuffen zu lassen. In der Einheit von moderner Anlagentechnik und baulichem Wärmeschutz liegt dafür ein gewaltiges Potential. Umso mehr, weil wir in Deutschland allein ein Drittel der Energie für Raumwärme und Warmwasser benutzen. Vergleiche Energiedaten in bmwi.de.
Energieverbrauch ist die „Entwertung von Energie“ von einem nützlichen Konzentrat in zerteilte „unnütze“ Formen. Und der Aufwand für die Energiebereitstellung wächst. Energiepreise, Klimawandel und Importabhängigkeit erhöhen den Druck auf die Energiepolitik. Bis 2020 sollen in der EU der Anteil regenerierbarer Energien auf 20% steigen und der Energieverbrauch um 20% sinken. Eine Energiewende, die nur im ganzheitlichen Ansatz einen Sinn ergibt. Für das Bauwesen ist dies der integrale Lebenszyklus der Bauwerke. Zu vereinen sind das energieeffiziente und das nachhaltige Bauen. Eine ökologisch-ökonomische Bewertung im Ganzen.
Leitlinien hierfür sind die „Energiestandards“ und der „Leitfaden Nachhaltiges Bauen des Bundes“. Die Beurteilung des Energiestandards erfolgt über den Energiebedarf der Gebäude pro qm und Jahr. Wärmeschutz und Anlagentechnik bestimmen diesen. Deshalb waren die Wärmeschutz- und die Heizungsanlagenverordnung die ersten Energiestandards. Aus deren Vereinigung entstand mit dem Niedrigenergiehaus die EnEV 2002. Diese Energieeinsparverordnung wurde nach den Förderstufen der KfW Bankengruppe mit den Effizienzhäusern (85, 70, 55, 40) weiter aktualisiert. Derzeit gilt die EnEV 2009. Und eine neue EnEV 2014 wird folgen. Energiestandards mit dem Nullenergie- bzw. Passivhaus und den Effizienzhaus Plus stehen an. Das klimaneutrale Bauen verschärft die energetischen Anforderungen. Und im ganzheitlichen Sinne gehört dazu auch die indirekte „graue Energie“.
Bauwerke verbrauchen Energie direkt beim Betreiben und indirekt beim Bauen. Die Herstellung der Baustoffe, der Transport und die Verarbeitung in Bauteilen benötigen „graue“ Energie und verursachen den Ausstoß chemischer Stoffe. Wie viel und wovon offenbaren die nötigen Bauarbeiten. Beschrieben in den Bauleistungen und zusammengestellt im Leistungsverzeichnis. Eine besonders effektive Lösung bietet hierzu die Vernetzung von STLB-Bau mit der Öko-Baudatenbank. Auf Knopfdruck werden mit dem dynamischen STLB-Bau die ökologischen und ökonomischen Werte generiert. Mittels GAEB-Datenaustausch sind STLB-Bau LV’s ökologisch automatisch bewertbar. Der Nachweis ist im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau in einer exemplarischen Lösung erbracht. Damit wird softwareneutral ein ökologischer und ökonomischer SOLL-IST Vergleich einfach möglich.
Ideal ist die Verkettung mit BIM und dem international standardisierten Datenaustausch IFC. Aus diesen raum- und bauteilorientierten IFC-Daten lassen sich mit der Vernetzung von STLB-Bau und Ökobau.dat ökologische Bewertungen im Ganzen ableiten.
Das Bindeglied zwischen dem energieeffizienten und nachhaltigen Bauen sind die Bauteile. Einerseits im raumbildenden Zusammenhang und andererseits in ihren Leistungsrezepturen. Die Bauteile haben damit einen direkten Bezug zu den Energiestandards und indirekt folgen aus den enthaltenen Leistungen die ökologisch-ökonomischen Werte. Ein interdisziplinäres Mengen-Wert-Gerüst. Energiestandards und Nachhaltigkeit bilden eine Einheit. Mit der Version 2013-04 der Dynamischen BauDaten wird es nun möglich, energetisch-ökonomische Entscheidungen mit Kostenelementen für Außenluft- und Erdberührte Bauteile gezielt nach Energiestandards zu treffen.
In alter Frische