DIN BIM Cloud: „Great Input for Great Output“ via DBD-BIM
01.07.2023
Der Schöpfer der Ontologie Parmenides warnte vor ca. 2.500 Jahren: „Hütet euch vor den Begriffen der irrenden Sterblichen“. Aktuell trifft dies auch für die baufachliche Terminologie zu. Die Regeln der Technik werden technologiebedingt stetig in einer „streitreichen Prüfung“ aktualisiert und international harmonisiert. Diese Standards sind die Quelle für die DIN BIM Cloud. DIN-Normen verbinden die BIM-Welt. Dies erfolgt durch deren vernetzte Nutzung in der BIM Content Bibliothek und im Mitwirken der Nutzer in der DIN BIM Community. Das Miteinander bei BIM erfordert eine gemeinsame Sprache für die digitale Kommunikation. Die Syntax einer normativen BIM-Sprache sind die IFC-Datenstrukturen, die in DIN EN ISO 16739-1 mit einem semantischen Vokabular von Klassen und Properties beschrieben sind. Darauf aufbauend stellt die DIN BIM Cloud ergänzend zu IFC einen „Great Input“ bereit. Aus tausenden von Baunormen werden Bauteileigenschaften für BIM in Form von Merkmalen und Ausprägungen mit Bauleistungen und vielfältigen Klassifikationen erkennbar vernetzt. Dieser „Great Input“ der BIM Content Bibliothek hat es in sich. Im dualen Wechselspiel von Merkmal (Frage) und Ausprägung (Antwort) werden formulierte Eigenschaften mit solchen Begriffspaaren präziser. Zum besseren Verständnis dienen dazu die passenden originalen DIN-Auszüge aus dem Baunormenlexikon. Mit der Konfiguration der Begriffspaare im Zusammenhang mit Bauteilen und Bauleistungen konform zu STLB-Bau, IFC, DIN 276 und weiteren Klassifikationen wird ein BIM-orientiertes Wissens- und Ordnungssystem nutzbar. Das digitale Planen, Bauen und Betreiben benötigt digitale Rohstoffe für die zutreffenden Anwendungsfälle von BIM. Als normative Basis sollten sie menschen- und maschinenlesbar sein. Dies bietet die DIN BIM Cloud, wobei eine prozessübergreifende Nutzung in CAD, AVA, Kalkulation oder FM differente Anforderungen stellt. Der „Great Input“ und der „Great Output“ mit der DIN BIM Cloud erfolgt dabei in einem miteinander fließenden Wechsel von Daten und Algorithmen. Die datengesteuerten Algorithmen werden typisch mit DBD-BIM realisiert. Die Bauwerksdatenmodellierung mit BIM ist eine Arbeitsmethode für die Digitalisierung von Planen, Bauen und Betreiben, wobei Digitalisierung stets mit der Anwendung von Software verbunden ist. Das Besondere in der Anwendung der DIN BIM Cloud ist die Datensoftware von DBD-BIM. Der offene Weg in die BIM-Praxis erfolgt durch eine Verschmelzung von Daten- und Branchensoftware. Entgegen dem dateibasierten Datenaustausch ist das per offener API in der Branchensoftware datenintegrierte DBD-BIM eine produktive BIM-Lösung. Das Verhältnis von Output zu Input nennt man Produktivität. Der „Great Output“ der DIN BIM Cloud lässt sich durch die hohe Produktivität für die BIM-Anwendungsfälle bewerten. Der wertgemeinsame BIM-Nutzen ergibt sich in der Einheit von den konfigurierten Inhalten der DIN BIM Cloud und den Softwareanwendungen, die via DBD-BIM vereint werden. Durch die Mischung von DBD-BIM und Branchensoftware entsteht etwas „qualitativ Neues“. Mit BIM-Keys werden die komplexen Inhalte über die DBD-BIM API aufgabenindividuell transportiert. Damit erreicht man software- und anwenderübergreifend eine hohe Produktivität, weil man einmal ausgewählte und ermittelte Daten mehrfach wiederverwendet. Die Sprache der DIN BIM Cloud klassifiziert alles miteinander, was in der Vielfalt der Wechselwirkungen zwischen Bauwerk, Bauteilen und Bauleistungen sichtbar wird. So lässt sich z. B. im Verbund mit dem modellbasierten STLB-Bau aus dem BIM-Modell ein Leistungsverzeichnis generieren. Die DIN BIM Cloud ist eine BIM-Anwendung der DIN-Normen und diese wirken via DBD-BIM in den vielseitigen Softwarelösungen interaktiv. In diesem Sinne gilt: „BIM einfach machen“. In alter Frische
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Die grafische Baukalkulation hat eine große Zukunft - daran glaubt Klaus Schiller seit 20 Jahren. Er will aus Bildern Kostenberechnungen machen. Interview in bi BauMagazin
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