Die modellbasierte Mengenermittlung im räumlichen Bauteilgefüge von BIM

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Schiller-Blog - Der Schillernde Blick auf die Baubranche

Die modellbasierte Mengenermittlung im räumlichen Bauteilgefüge von BIM

01.09.2014
Beim Planen und Bauen ist ein Zahlen- und Mengenverständnis unabdingbar. Mengen sind bausemantische Zahlen, sprich Zahlen mit einer inhaltlichen Bedeutung. Mengen bestehen aus numerischen Ziffern und Buchstaben für die Mengeneinheit. In ihrer alphanumerischen Einheit sind Mengen „Behältnis“ und „Inhalt“ zugleich. Es sind berechenbare Quantitäten für baufachliche Qualitäten. Und die Mengeneinheit verbindet die Zahl mit ihrer bewertbaren Güte. Aus diesen Keimzellen von Mengen-Wert-Gerüsten erwachsen die Kosten.
Das Wesen von BIM ist das räumliche Bauteilgefüge. Im Bauwerksmodell sind Räume und Bauteile in einem gedanklichen geometrischen Gebilde vereint. Und in der Geometrie lässt es sich mit Zahlen wunderbar Rechnen. Aus graphischen Figuren mit dem entsprechenden Maßstab lässt sich modellbasiert Vielfältiges messen. Die mathematisch abstrakten Linien, Flächen und Volumen können aber vieles bedeuten. Baukonkrete Interpretationen sind nötig. Aus geometrischen Zahlen sind Mengen mit Eigenschaften zu generieren. So wird z.B. aus einer neutralen Fläche von 250 qm der faktische Bodenbelag mit „250 qm Parkett“.
Mengen haben Eigenschaften. Und sie haben Charakterzüge, die vom Wesen her einer Verursachungslogik folgen: Bauwerke bestehen aus Bauteilen und die Bauteile entstehen durch Leistungen, wofür Löhne, Stoffe, Geräte und Sonstige Kosten benötigt werden. Die daraus folgende Mengenkaskade lässt sich modellbasiert über Eigenschaften verketten:
  1. Bauwerksmengen, wie … m³ BRI oder … m² Wohnfläche
  2. Bauteilmengen, wie … m² Dach Belag, … m Traufe
  3. Leistungsmengen, wie … m² Schalung, … t Bewehrung
  4. Bedarfsmengen, wie … h (Lohnstunde) je m² , … Stück Ziegel je m²
Das Drehkreuz bilden dabei die Bauteilmengen. Sie leiten sich direkt aus dem räumlichen Bauteilgefüge ab und sind die Grundlage für die Leistungs- und Kostenrezepturen mit ihren Mengen-Wert-Gerüsten. Für eine modellbasierte Mengenermittlung steigt deshalb der Mehrwert in dem Maße, wie die Mengen- und Bauteileigenschaften nach Standards spezifiziert sind. Dies gilt ebenso für den praktischen BIM-Datenaustausch nach ISO 16739 (IFC) zwischen den am Bau Beteiligten.
Bauteile sind durch Mengen und Qualitäten im digitalen IFC-Gebäudemodell zu bestimmen. Der IFC-Datenaustausch erfordert Mengen die gleichgesinnt klassifiziert und berechnet sind. In IFC4 sind „als Basiswerte die wichtigsten Mengen der IFC-Bauteile definiert“. Aber „sie beziehen sich nur auf Geometrien“. Es fehlen noch standardisierte Bauteileigenschaften für die IFC-Bauteile. Dies erfolgt derzeit im Rahmen der „Normungsarbeiten zu BIM in Deutschland“ mit der DIN SPEC 91400 als „BIM-Klassifikation nach STLB-Bau“.
Diese standardisierten Bauteileigenschaften sind die Brücke zwischen der modellbasierten Mengenermittlung und Leistungsbeschreibung. Zusammengehörig bilden sie als Mengen-Wert-Gerüste den Nährboden für das Kostenmanagement am Bau.
In alter Frische
Ihr Klaus Schiller

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