In der Welt der Dynamischen BauDaten „hängt alles mit allem zusammen“
01.09.2018
„Alles hängt mit allem zusammen“ ist eine scheinbar „nichtssagende Wahrheit“, die mit der Digitalisierung unserer Welt einen neuen Schwung erhält. Die Wirklichkeit wird erweitert und man erkennt Verhältnisse, Beziehungen und Zusammenhänge in einer neuen Dimension. Im Zusammenspiel vom virtuellen und realen ist das Weite näher, als man denkt. Dies gilt auch beim digitalen Planen und Bauen im Datennetz der baufachlichen Informationen. „Nur Ziele, die dem Ganzen dienen, sind von Wert.“ Daher vereint das funktionale Bauwerk die Gesamtheit aller Anforderungen und Bauregeln auch über die Bauteile und Baustoffe durch das Netzwerk von Bauleistungen am räumlichen Bauteilgefüge. So existiert z. B. der Beton nicht in sich, sondern in Abhängigkeit von dessen Eigenschaften in der Anwendung. Es kommt eben darauf an, was man wie daraus macht. Somit sind auch die Löhne und die Geräte im Herstellungsprozess über die Baukosten und Baupreise damit verbunden. „Alles hängt mit allem zusammen“ ist ein „hochgradig dynamischer Zustand“, der im Prozess miteinander verbindet und wieder entkoppelt. Dies ist auch der Geist und das strukturelle Muster der Dynamischen BauDaten (DBD), die in der Dualität von „Beweger und Bewegtem“ funktionieren. Menschen denken analog, Computer rechnen digital. Über die Dualsemantik von digital kodierten und begrifflich standardisierten Merkmalen und Ausprägungen werden Texte und Zahlen generiert. So lassen sich Leistungen beschreiben und Kosten kalkulieren. Mit DBD werden sie verbunden und im Ergebnis - z. B. im Leistungsverzeichnis - wieder entkoppelt und können im Weiteren erneut dynamisch verknüpft werden. Darum ist das Geheimnis der Dynamischen BauDaten höchst rational. DBD vernetzt digitale Bauwerksmodelle mit Informationen für die Leistungsbeschreibung und die Kostenplanung genauso wie mit Informationen für die Baukalkulation. DBD vernetzt so auch Auftraggeber, Planer und Bauausführende sowie deren Softwarelandschaften von CAD-BIM, AVA, KLR-Bau und Handwerk. Mit der Vernetzung der Daten werden so auch Menschen über ihre Geschäftsprozesse vernetzt. Dynamische BauDaten sind modellbasierte Daten für Leistungsbeschreibungen und Kosten auf der Basis von Standards. So werden VOB-gerechte Beschreibungen von Bauleistungen der aktuellen Normung zufolge für über 70 Leistungsbereiche nach Bauarbeiten/Gewerken mit STLB-Bau bereitgestellt. Dieses bausemantische Ordnungssystem ist ein intelligentes Text- und Wissenssystem, das von den Facharbeitskreisen des GAEB aufgestellt, vom DIN herausgegeben und datentechnisch mit DBD umgesetzt wird. Über die BIM-Klassifikation nach STLB-Bau (DIN SPEC 91400) können so Bauteile beschrieben werden, die wiederum im BIM-Prozess miteinander verbunden sind. Dies kann z. B. über DBD-BIM im Kontext mit Baunormen und einem verlinkten BIM-Datenaustausch von Bauwerksmodellen (IFC) und Leistungsverzeichnissen in Form von BIM-LV-Containern nach DIN SPEC 91350 erfolgen. Die baudualen Inhalte von DBD ermöglichen über die Verkettung von Fragen (Merkmalen) und Antworten (Ausprägungen) auch eine digitale Kostenkalkulation in Form von Mengen-Wert-Gerüsten. So können DBD-Kostenansätze als EKT-Einzelkosten der Teilleistungen modellbasiert generiert werden und daraus werden über regionale Musterkalkulationen auskömmliche DBD-Baupreise als neutrale Orientierungspreise für STLB-Bau ermittelt. Somit hängt alles mit allem zusammen: Ändern sich die Regeln der Technik, so ändern sich die Leistungsbeschreibungen, ändern sich diese, so ändern sich die EKT und damit ändern sich die kalkulierten DBD-Baupreise. Ändert sich das Bauwerksmodell, so ändert sich das räumliche Bauteilgefüge und damit die Leistungsverzeichnisse sowie die Kosten und Preise.
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Die grafische Baukalkulation hat eine große Zukunft - daran glaubt Klaus Schiller seit 20 Jahren. Er will aus Bildern Kostenberechnungen machen. Interview in bi BauMagazin
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