Die DIN BIM Cloud verknüpft klassifizierte Standards für den BIM-Prozess
01.03.2019
Die DIN BIM Cloud sprudelt aus der Quelle des baufachlichen Wortschatzes von Tausenden nationalen und internationalen DIN-Normen. Diese Regeln der Technik sind Sammlungen von Bezeichnungen und Fachausdrücken. Im Bezug zueinander werden die Fachworte darin erklärt und bilden eine harmonisierte Terminologie für die bausprachliche Kommunikation. In Form von charakteristischen Merkmalen mit deren Ausprägungen sind sie aus der Sicht der Anwendungen vielfältig klassifizierbar. So lassen sich standardisierte Eigenschaften aus den DIN-Normen übereinstimmend nach STLB-Bau, DIN 276 oder IFC in den Teilleistungen, Kostengruppen oder BIM-Objekten zusammenfassen und vernetzen. Die DIN BIM Cloud benutzt dafür die Terminologie-Bestände aus den DIN-Normen und der Normungsarbeit und konfiguriert daraus maschinenlesbare Eigenschaften. Damit wird das Vokabular demokratisch kontrollierbar und die DIN BIM Cloud bietet eine konsistent BIM-klassifizierte Terminologie. Im Geist der DIN EN ISO 12006-3 für die Erstellung von Data Dictionaries wird die DIN BIM Cloud in drei kooperative Namenskomplexe aufgeteilt: Bauteilorientiert gemäß BIM-Klassifikation nach STLB-Bau: DIN SPEC 91400 Leistungsorientiert mit den Merkmalen und Ausprägungen von STLB-Bau Pränormative Ergänzungen von interessierten Kreisen
Diese Namenskomplexe sind inhaltlich eigenverantwortlich. Für den BIM-Prozess sind die enthaltenen Eigenschaften über den Bauteilbezug verknüpfbar. Daher administriert DIN über ein Online-Management auch die Anregungen von Anwendern. Diese werden über DIN-Livelink und den STLB-Bau Kundenmanager konform zu den aktuellen Normenänderungen koordiniert bearbeitet und innerhalb der Namenskomplexe abgeglichen. Die DIN BIM Cloud wird gepflegt, redaktionell begleitet und von DIN Bauportal kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der baunormative Standpunkt ist kein „Stehpunkt“, sondern ein „Gehpunkt“. Innovationen und Harmonisierungen verursachen eine ständige Aktualisierung. So habe ich in den letzten 40 Berufsjahren allein 4 Standards zu den Betonfestigkeitsklassen erfahren. Den heutigen Beton C30/37 (DIN EN 206) habe ich als B35 (DIN 1045), als Bk30 (TGL 33403) und als B300 (TGL 1048) kennengelernt. Darum ist das nach Normen klassifizierte Bezugssystem der DIN BIM Cloud sinnig, weil die Merkmale sich mit originalen Normeninhalten eindeutig erklären lassen. Dies erhöht die Sicherheit und Interoperabilität für den Datenaustausch. Die DIN BIM Cloud stellt die Kompatibilität zwischen den BIM-Objekten und den STLB-Bau Leistungen her. Bauteil- und leistungsorientierte Eigenschaften werden klassifiziert vernetzt und direkt für den Anwender z.B. aus der Sicht von IFC oder DIN 276 dynamisch dargestellt. Der Anwender kann im Browser Eigenschaften aus den verknüpften Namenskomplexen für seine konkrete BIM-Anwendung einfach entnehmen. Die DIN BIM Cloud ist eine Darbietung von Eigenschaften für Baukonstruktionen (KG 300), Technische Anlagen (KG 400) und Infrastruktur-/Außenanlagen KG (500) zur Kostengruppierung nach DIN 276 und AKVS. Die DIN BIM Cloud ist auch eine Community. Die Anwender können zugleich mitwirken und koordiniert durch DIN so Einfluss auf die Inhalte nehmen. Diese Art von Beteiligung der Baufachwelt an der Standardisierung ist ein Weg, das Building Information Modeling mit DIN zu gestalten. Die dafür bereits erprobte Logistik ist ein Bestandteil der DIN BIM Cloud. DIN Bauportal wird die DIN BIM Cloud im III. Quartal 2019 aktivieren. Damit ergeben sich überraschende Chancen der Benutzung. So lassen sich prüfbare Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) mit Bezug auf Level of Information (LOI) datengesteuert spezifizieren. In alter Frische
Weiterführende Fachinformationen:AIA, AKVS, Auftraggeber-Informations-Anforderung, Außenanlagen, Baukonstruktion, Bauteil, Bauteile, BIM, BIM-Klassifikation, BIM-Objekte, Data Dictionary, Datenaustausch, DIN 276, DIN BIM Cloud, DIN EN ISO 12006, DIN SPEC 91400, DIN-Normen, Eigenschaften, IFC, Infrastruktur, KG 300, KG 400, KG 500, Kostengruppen, Level of Information, LOI, Standards, STLB-Bau, Technische Anlagen, Teilleistungen
|
Stichwort-Index:
Themen:
Die grafische Baukalkulation hat eine große Zukunft - daran glaubt Klaus Schiller seit 20 Jahren. Er will aus Bildern Kostenberechnungen machen. Interview in bi BauMagazin
|