Die Dualität von Architektur und Planung im DBD-Kostenkalkül

Die Dualität von Architektur und Planung im DBD-Kostenkalkül
Schiller-Blog - Der Schillernde Blick auf die Baubranche

Die Dualität von Architektur und Planung im DBD-Kostenkalkül

01.10.2011
Architektur beschäftigt sich mit dem gebauten Raum. Aus der Sicht von Nutzung und Umgebung. Einer Raumbildung in der Umwelt mit funktionalem Sinn. Und die Güte der Architektur erkennt man darin, wie der Nutzer die Räume erlebt. Das Ergebnis sind Bauwerke. In Form von geistigen Entwürfen und praktischer Herstellung.
Das zentrale Thema der Architektur ist der Raum. Daraus leitet sich die "Dualität von Raum und Hülle " ab. Die Raumgestaltende Hülle als Grenze zwischen außen und innen. Aus Raumbegrenzungen entstehen Räume. Genau dies ist der Ansatz von DBD-Kostenkalkül. Ein Ordnungssystem von Bauteilbeziehungen. Es werden keine Wände skizziert, sondern Raumbegrenzungen festgelegt. Das ist der springende Punkt. Dadurch lassen sich automatisch Außenwände, Innenwände, Decken- und Wandbekleidungen etc. mit ihren Mengen und Qualitäten ableiten. Mit der Zuordnung alphanumerischer Symbole und Linien für Bauteile wird das Bauteilgefüge ständig aktualisiert. Symbole stehen für Türen, Fenster... - Linien für First, Traufe... Mit jeder neuen Bauteilbeziehung wird neu berechnet. Modellbasiert nach BIM aktiviert.
Dieses Entwirren der Bauteile aus Raumbegrenzungen heraus ist äußerst rationell. Primär sind die Räume. Wie im praktischen Leben. Man wohnt in einer 4-Raum oder 4-Zimmer Wohnung. Sekundär die Bauteile. Die "24-Wände Wohnung" kennt keiner.
Die Basis für das effektive "KostenKalkülieren" ist die zeichnerische Klärung. Egal ob Exposé, Bild, Skizze oder Zeichnung. Eine glänzende Rückwärtsrechnung aus Hintergrundbildern. Aus vorhandenen Raumstrukturen wird geschlussfolgert.
Ohne graphischen Input läuft nichts! Und den bewerkstelligt der Architekt. Dafür ist er unabkömmlich. Seine Sprache ist die Zeichnung. Er konkretisiert gedanklich das zu schaffende Bauwerk. Dessen gestalterische Qualität sich aus den Bauteilen mit ihren Beziehungen ergibt. Eine zu bauende Substanz, die mit dem Bauwillen ausgelöst und durch Bauleistungen beendet wird. Darin liegt der Dreh- und Angelpunkt der Planung. Deren zwei Seiten sind die "Planung der Bauten" und die "Planung des Bauens". So bezeichnet von Prof. Pfarr, den geistigen Vater der HOAI.
Im Prozess der "Planung der Bauten" entstehen Entwürfe und Zeichnungen für deren Genehmigung und Ausführung. Hier wird rechnergestützt mit CAD entworfen und konstruiert - computer-aided design. Zunehmend auch modellbasiert in 3D-CAD. Kurzum BIM (building information modeling) genannt, woraus Zeichnungen direkt berechnet und deren Daten offen im IFC -Format ausgetauscht werden.
Die "Planung des Bauens" ist die geistige Vorwegnahme der zu erbringenden Bauleistungen nach Mengen und Qualitäten. Zum Ausschreiben für die Vergabe von Bauaufträgen. Oder für das Baumanagement als "Drehbuch der Baustelle". Aus den vorgegebenen Zeichnungen wird mit DBD-Kostenkalkül indirekt ein BIM-Modell erzeugt. Und über die Bauteile mit ihren Beziehungen Leistungsverzeichnisse mit Mengen und Kosten ermittelt. Parallel werden IFC- und GAEB-Dateien bereitgestellt.
Mit CAD werden die Bauten zeichnerisch entworfen und gestaltet. Eine konstruktive Sicht. Das Bauen erfordert aber den Herstellungsblick. Hier setzt DBD-Kostenkalkül an. Die konstruktive Zeichnung dient als Hintergrundbild für Raumbegrenzungen und der Zuordnung bauteilorientierter Qualitäten. Ein graphisches Medium, welches mit alphanumerischen Kostenelementen die realen Rezepturen von Leistungen und Kosten entschlüsselt. Ein exzellenter Baustein in der Dualität von Architektur und Planung. Im Wechselspiel von "lebendigen" BIM und "toter" Zeichnung.
In alter Frische!
Ihr Klaus Schiller

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