Kosten- und Leistungsrechnung „KLR-BIM“ für Planen, Bauen und Betreiben
01.11.2023
Das digitale Planen, Bauen und Betreiben im gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes wird durch Planungs-, Bau- und FM-Leistungen geprägt. Diese verursachen bauwerksabhängig Kosten und die dafür kalkulierten Leistungen werden durch vereinbarte Preise vergütet. Die Kalkulation erfolgt dabei über die Beziehungen von Mengen und Werten nach Qualitäten und deren Bewertung mit Geld. Ein nachhaltiger Informationsträger für die vielfältig verorteten Mengen-Wertgerüste sind digitale Bauwerksmodelle laut IFC-Standard für ein openBIM. Die kalkulatorischen Mengen-Wertgerüste sind im Rahmen einer „KLR-BIM“ mehrfach und systemübergreifend wiederverwendbar. Dies ergibt sich einfach daraus, dass die Bauwerke inklusive Außenanlagen auf einem konkreten Grundstück bereits eine geeinte Datenquelle verursachen. Das Geometriemodell trägt die Datenkonstruktion für den alphanumerischen Datenausbau. Daraus ergeben sich Abhängigkeiten und eine vereinte Datenschnittmenge, die beim spezifischen Planen, Bauen und Betreiben benutzt und verfeinert wird. Der Dreh- und Angelpunkt für eine „KLR-BIM“ ist das digitale Bauwerksinformationsmodell. Dadurch sind die Kosten und Leistungen in den Wertschöpfungsprozessen von Planen, Bauen und Betreiben den entsprechenden Verursachern präzise zuordenbar und können im kontinuierlichen SOLL-IST-Vergleich effizienter gestaltet werden. Ein schneller Überblick bei der Verortung der Räume und Bauteile bezüglich der Kosten- und Leistungsvielfalt spart Zeit und qualifiziert datengestützte Entscheidungsfindungen. In der Mitte von „Building Information Modeling“ stehen die Informationen, die im Ablauf der Tätigkeiten beim Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken benötigt und erzeugt werden. Das Modeling steht zudem für einen Transfer von Wissen zur Kosten- und Leistungsrechnung, wobei im zeitlichen Verlauf die Ungewissheit zum Bauwerk verringert wird. Die „KLR-BIM“ ist ein Spiegel von BIM-Anwendungsfällen. Das BIM-Modell als digitaler Kostenträger dient zum technisch-kaufmännischen Rechnen und zeigt, wofür Kosten und Leistungen anfallen. Eine „KLR-BIM“ wird bereits mit den Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) für die Planungsleistungen initialisiert. Solche AIA sind Umgebungsinformationen für die Schätzung von Kosten und Leistungen als „Entscheidungsanker“ für ein anfängliches Zahlengefühl. Mit den Nutzungsanforderungen und vergleichbaren Kostenkennwerten beginnt eine „KLR-BIM“ vor 3D-CAD. Solche anrechenbaren Kosten für ein Bauwerk sind eine Grundlage für die Vergütung von Planungsleistungen, die nach Leistungsphasen und Leistungsklassen laut HOAI und den strukturierten Kostengruppen der DIN 276 zufolge im Detail regelbar sind. Mit dem digitalen BIM-Modell werden Räume und Bauteile projektkonkret berechenbar. Die Mengen folgen aus der Geometrie der Raum- und Bauteilstrukturen und die Werte aus deren Eigenschaften. Alles wird mit allem in Beziehung gesetzt und aus den raumbegrenzenden Bauteilen werden Bauleistungen abgeleitet und nach Kostenarten für Löhne, Stoffe, Geräte und Sonstiges als Mengen- und Wertgerüste aufgefächert. Damit liefert eine „KLR-BIM“ die verorteten Leistungen und Kostenarten für eine Bauauftragsrechnung nach der „KLR-Bau“. Aus der digitalen Planung und Ausführung mit BIM leiten sich vielfältige Daten für die FM-Leistungen und Nutzungskosten ab. Über den BIM-Datenaustausch nach IFC erfolgt dazu eine Vererbung der bereits zugeordneten Mengen- und Wertgerüste. Mit dem Einbauort konkreter Produkte in der Bauausführung werden die betreffenden Herstellerinformationen im Sinne eines integrierten BIM ergänzt. Die „KLR-BIM“ verkettet Mengen und Werte zur Ermittlung von vielfältigen Kosten und Leistungen für die BIM-Anwendungsfälle über den digitalen Kostenträger IFC als digitaler Zwilling zum realen Bauwerk. In alter Frische
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Die grafische Baukalkulation hat eine große Zukunft - daran glaubt Klaus Schiller seit 20 Jahren. Er will aus Bildern Kostenberechnungen machen. Interview in bi BauMagazin
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